Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, lebenswerte und vitale ländliche Regionen zu erhalten und neue attraktive Gebiete abseits urbaner Zentren zu erschließen. Open Data - d.h. frei verfügbare Daten aus der öffentlichen Verwaltung - steigern die Transparenz und Nachvollziehbarkeit staatlichen Handelns, stimulieren innovative Ideen, treiben wirtschaftliches Wachstum und ermöglichen gemeinwohlorientiertes Handeln. Während in Großstädten offene Daten bereits intensiv genutzt werden (Stichwort: Smart City), um die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern, gibt es auf dem Land noch viele ungenutzte Potenziale.
Das BMEL stellt sich mit dem „Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung“ (BULE+) der Aufgabe, innovative Ansätze für die Entwicklung ländlicher Regionen zu fördern. Im Auftrag des Ministeriums hat Possible einen Workshop mit Expert:innen aus Verwaltung, GovTech-Startups, regionalen Vertreter:innen der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und Forschung durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse der Veranstaltung hat Possible konkrete Empfehlungen für die Ausgestaltung einer entsprechenden Förderung im Rahmen des BULE+-Programms formuliert.
Der Workshop hat die unterschiedlichen Blickwinkel der Stakeholder zusammengeführt und ein gemeinsames Verständnis zum Nutzen offener Daten in ländlichen Räumen geschaffen. Ganz konkret haben wir drei Ziele verfolgt: In einem ersten Schritt wurden die technischen, rechtlichen, finanziellen und personellen Voraussetzungen erforscht und konsensual formuliert. In einem zweiten Schritt wurden spezifische Förderbedarfe am Beispiel von Use Cases aus den Gebieten Energiewende und Fachkräftemangel - sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite - identifiziert. In einem letzten Schritt wurden die konkreten Wünsche der Teilnehmenden für das Design einer Fördermaßnahme gebündelt gesammelt.
Der Workshop wurde mit 21 Teilnehmenden in den Räumlichkeiten des BMEL in Berlin durchgeführt. Vier zentrale Erkenntnisse der Veranstaltung lassen sich ableiten:
Interkommunale und intersektorale Zusammenarbeit unterstützen
Kommunen sind nicht nur Datenbereitstellende, sondern auch Hauptnutzende von offenen Daten. Sie bieten sich daher als primäre Zielgruppe für Förderung an. Aber auch Akteure aus der Zivilgesellschaft und Wirtschaft sind eingeladen zu kooperieren.
Mehrstufige Förderung implementieren
Die technischen und inhaltlichen Anforderungen von Open Data-Projekten in den Kommunen sind extrem komplex. Um im Ergebnis einen hohen Datenstandard zu garantieren, eignen sich mehrstufige Förderverfahren in besonderem Maße.
Intensives Begleitprogramm bieten
Personelle und finanzielle Kompetenzen und Ressourcen sind im Hinblick auf Open Data in Kommunen knapp bemessen. Vergleichsweise umfassende programmatische Begleitung und Mentoring sind daher dringend notwendig.
Technische und inhaltliche Mindeststandards setzen
Die Aufbereitung und Dokumentation bisheriger Open Data-Projekte entspricht bisher keinem gemeinsamen Standard. Aus diesem Grund soll ein einheitliches 5-Sterne Modell für die Bemessung der Qualität und Verfügbarkeit von Daten (Stichwort: Linked-Open-Data) etabliert werden.
Auf Basis dieser Kernergebnisse konnte Possible im Rahmen von zwei Beratungsmodulen konkrete Empfehlungen für das Design eines mehrstufigen, begleiteten und kooperativen Förderprogramms abgeben.
Für weitere Informationen steht Ihnen Ann-Kathrin Kornemann gerne zur Verfügung.
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